"Rust Never Sleeps" - über Martin Lühker |
Im Jahr 1996 beginnt Martin Lühker mit der Serie PATINA. Er präpariert
Leinwände mit Eisen-(III)-chlorid, das er zum Ätzen von Radierplatten
verwendet hat. Auf die Leinwände kommen Kupferplatten und sie werden dem
Wetter ausgesetzt. "Warhol hat zusätzlich noch drauf gepinkelt.",
erklärt der Künstler in Anspielung auf Andy Warhols Serie "Oxidation"
von 1978.
Es mag hier noch ein Zufall sein, aber Martin Lühker wird in den
kommenden Jahren immer mehr "malen lassen": Durch chemische Reaktionen,
durch Abdrücke oder durch die Natur z.B. indem er Pflanzen direkt in seine
Arbeiten integriert. |
Dazu ein Text von Bettina Ulitzka beim Betrachten einer
Arbeit zum Kinderkönig: Und das Spielzeug: Martin – Kind Martin Geprägt von der Weigerung den vermeintlichen „Ernst des Lebens“ zu akzeptieren. „Ich bin Martin, ich bin Alkoholiker“ das wäre ihm nie über die Lippen gekommen. Ich sehe grad ein Bild vor mir, von jungen Katzen oder Hunden, die sich neugierig auf Igel oder andre Kleintiere/Dinge zubewegen und dann eins auf die Nase kriegen, auch immer wieder… Martin wollte immer wieder auf Piste gehen um sich eins abzuholen. Direkt reinlaufen und sich den Haken abholen oder die zerbrochene Brille. „How fragile we are“ von Sting, das wollte Martin nicht wahrhaben. Er wollte einfach spielen, alle Blessuren mitnehmend und riskierend, auch austeilend. Gab es eigentlich irgendeinen „Heiligen Bezirk“ für ihn, wo es keine Blessuren geben sollte? Der Kinderkönig hat sein Spielzeug schlecht behandelt (auf nem Haufen). Martin behandelte werte Dinge und werte Menschen gern schlecht oder verschlingend und verschleudernd,- dafür hatte er ein nie endendes Interesse an ihnen … |
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Einzelnachweise |
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