Das Künstlerbuch "ICH" von Karl-Ludwig Sauer (* 1949) besteht aus DIN A3 Copy Art Blättern in schwarzer und blauer Farbe, die aus Fotos bzw. Foto-Collagen erstellt wurden. Einige der Motive stammen aus Buchholz-Seppensen, wo der Künstler von 1975 bis 1988 lebte.

Sauer ist das "Enfant terrible" der Buchholzer Kunst. Seine teilweise schwer zugänglichen Arbeiten werden häufig als Provokation missverstanden. So auch bei einem Atelierbesuch der Buchholzer Kunstkommission. Ein solcher Besuch ist zwar eine anachronistische "Leistungsschau mit Kaffee und Kuchen", birgt aber auch die Chance auf einen Ankauf.

Der Künstler präsentiert seine neuesten Arbeiten (sparsam bemalte Leinwände, in die er Löcher geschnitten hat) an den Bäumen des Waldgrundstücks am Buchholzer Berg. Die Kommission unter Vorsitz von Gerhard Kegel ist düpiert. Sie tun sich nicht nur schwer mit dieser Art zeitgenössischer Kunst, ihre Ankäufe sollen das Rathaus "verschönern", wobei die Mitarbeiter dort durchaus geteilter Meinung sind. Vor dem Hintergrund des Missverständnisses kommt niemand auf die Idee, die Qualität der ausgestellten Arbeiten zu hinterfragen und so entgeht der Stadt Buchholz an diesem Tag wahrscheinlich einer der interessantesten Bausteine für ihre kulturelle Identität.