Div. von Otto Larsen

Im Jahr 1901 fuhr die erste Bahn in den Bahnhof Holm-Seppensen. Der lag ziemlich einsam in der Heide, denn für die neue Bahnstrecke von Soltau nach Buchholz wollte weder Seppensen, noch das Gut Holm einen Bahnhof haben und so wurde die Station "auf halber Strecke" zwischen den beiden Orten errichtet.

Der Ort Holm-Seppensen entstand um den Bahnhof herum. Zunächst kamen geschäftstüchtige Kaufleute, die hier die ersten Gebäude errichteten. Die weiteren Siedler kamen großenteils aus Hamburg und brachten viele unterschiedliche Biographien und Berufe mit.

Ruth Wallace und Erika Büttner erinnern sich [1]: "Hier [in Holm-Seppensen] wohnten mehrere Juden, die alle überlebt haben. Zum Glück waren wir weit genug von Buchholz weg."

Holm-Seppensen und Buchholz wollten nicht wirklich zusammengehören. Doch 1972 wurde die Siedlung Holm-Seppensen in die Stadt Buchholz eingegliedert. "Die Gebietsreform stand schon lange an.", erzählt Richard Heuer [1] (von 1948 bis 1986 Bürgermeister der Gemeinde Seppensen, später der Buchholzer Ortschaft Holm-Seppensen), "Wir hatten die Absicht, eine Lohbergengemeinde zu gründen, und zwar mit Lüllau, Seppensen, Holm, Handeloh und Sprötze. [...] Wir wurden 1972 zwangsläufig in Buchholz eingemeindet."

In Holm-Seppensen lebten erheblich mehr Künstler als in Buchholz. Sie zu den Wegbereitern der Buchholzer Künstler zu erklären, damit sie zur kulturellen Identitätsbildung beitragen, kann nicht funktionieren.

Einer von ihnen war Otto Larsen (1889-1970), nach Gerhard Kegel [2] ein "virtuoser Schöpfer von Bildern recht unterschiedlicher Qualität."

Für die lebendige Erinnerung an Otto Larsen gibt es drei Gründe: 

  1. seine Erscheinung
    "Wo er kam, wehte sein offener Mantel um ihn rum, er hatte seinen großen schwarzen Künstlerhut auf und sang so vor sich hin. [...] Otto war wirklich ein Original. [...] An der Klappe am Bahnhof standen morgens immer sieben gefüllte Schnapsgläser, die sich Otto Larsen und andere vor dem Einsteigen hinter die Binde kippten.", erinnert sich Günther Schünzel [1].
  2. die  Reisen, die sein Werk prägten
    Larsen ging erstmals 1927 im Auftrag der HAPAG mit einem Dampfschiff auf Weltreise, weitere Reisen folgten und als er 1942 nach Holm-Seppensen zog, wurde er auch Otto der Weltenbummler genannt.
  3. seine Medienpräsenz
    die sich wahrscheinlich auf Max Ribau, seinen Stiefsohn zurückführen lässt, der für den Spiegel und das Hamburger Abendblatt schrieb.

 



Holzschnitt
 in Norddeutsche Graphiker Band 1, 1924


selbst, Zeichnung

Otto Larsens Arbeiten in der Sammlung sind als Konvolut unter der Inv.-Nr. 234 abgelegt.

Buchholzer Kunst

Die Buchholzer Kunst umfasst Teile unserer Sammlung, die in einer Beziehung zur Stadt Buchholz und ihrer Umgebung stehen. Dazu gehören auch div. Werke von und über Hans Henny Jahnn, z.B. eine Erstausgabe des Perrudja (#526) und eine von Jahnn und Yngve Trede signierte Ausgabe von Spur des dunklen Engels (#...)

Das Haus Eckel (Vaenser Dorfstr. 47) befindet sich heute auf dem Grundstück[3], wo 1919 der Schriftsteller Hans Henny Jahnn zusammen mit Gottlieb Harms und Franz Buse lebte und die Künstler- und Lebensgemeinschaft Ugrino entworfen hat.

Wir erwähnen das an dieser Stelle, weil trotz der Prominenz Jahnns und dem Umstand, dass das Grundstück zum Buchholzer Stadtgebiet gehört, niemand auf die Idee käme in diesem Zusammenhang von Buchholzer Literatur zu sprechen.

Einzelnachweise
  1. "Damals in Holm-Seppensen ..." Menschen erzählen von früher, Regina Spandau-Mylius, 2001
  2. Kleines Verzeichnis der Künstler in Buchholz i.d. Nordheide, GMV Buchholz, 1979
  3. Interview Hartmann in Jochen Hengst, Heinrich Lewinski: Hans Henny Jahnn. Ugrino. Die Geschichte einer Künstler- und Glaubensgemeinschaft. Revonnah Verlag, Hannover 1991

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